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23.04.2018

Neuer Chef im traditionsreichen Betrieb

Nach drei Generationen im Familienbesitz hat die Firma Grabmale Radermacher seit Januar 2018 einen neuen Inhaber. Zum Jahreswechsel übergab Heinz Radermacher die Geschäfte an den 31-jährigen Christian Kraus. „49 Jahre sind eine lange Zeit. Jeder Tag in diesem Beruf war schön, aber jetzt ist es an der Zeit, die Firma an einen Jüngeren zu übergeben“, begründet Radermacher seinen Schritt.

Sein Nachfolger Christian Kraus ist ebenfalls „eine Weiverne Jung“ und dürfte auch aus seiner Zeit als aktiver Handballer bekannt sein. Einige Verletzungen und Kniebeschwerden zwangen den Sportler, der regelmäßig in der 2. Mannschaft für den TuS Weibern aufgelaufen ist, die aktive Karriere früh zu beenden. Für Heinz Radermacher war das ein Glück, denn Kraus konnte sich fortan auf seine berufliche Ausbildung konzentrieren. Dass hier ein potenzieller Nachfolger heranreifte, hatte Radermacher früh erkannt. 2012 holte er den jungen Steinmetz und Steinbildhauer als Gesellen in seinen renommierten Betrieb.

Gelernt hat Christian Kraus sein Handwerk im Mayener Mayko Natursteinwerk. Daran schloss sich eine Ausbildung als Garten- und Landschaftsbauer bei Grünbau in Remagen an. 2013-2014 ging Kraus auf die Meisterschule nach Aschaffenburg und kehrte als Meister in die Bahnhofstraße 76 zurück. Der junge Vater, Töchterchen Lotta wurde im Mai 2017 geboren, hat klare Vorstellungen, wie er die Firma Radermacher Grabmale fit für die Zukunft machen will. „Den Wandel der Zeit annehmen und die technischen Möglichkeiten nutzen, die das körperlich schwere Handwerk heute erleichtern“, erklärt Kraus seine Pläne. Kreativität und das Interesse an technischen Entwürfen wurden ihm in die Wiege gelegt. Schon im Kindergarten hatte der kleine Christian Spaß daran, zu zeichnen. In der Schule zeigte sich schnell, dass ihm technische Zeichnungen besonders lagen. „Christian hat alles, was ein guter Steinmetz und Steinbildhauer braucht. Er ist kreativ, liebt unser Arbeitsmaterial, den Stein, nutzt die Möglichkeiten der modernen Technik und nimmt die Herausforderungen, die auf unser Handwerk zukommen, offen und gelassen an“, so Heinz Radermacher über seinen Nachfolger. Kunden können sich auf manche Neuerung freuen, aber auch auf Kontinuität im alteingesessenen Handwerksbetrieb Grabmale Radermacher setzen. Ein langjähriger Mitarbeiter bleibt dem Steinmetzbetrieb erhalten und unterstützt den Jungunternehmer bei seiner Arbeit. Verstärkung kommt auch aus der Familie Kraus. Bruder Michael, ein IT-Fachmann, soll den Betrieb fit für die digitale Zukunft machen. Gerne möchte Kraus auch Arbeiten als Landschafts- bzw. Gartengestalter anbieten. Seine Ehefrau Lena, die jede Entscheidung ihres Mannes mitträgt, bleibt jedoch vorerst, anders als Radermachers Ehefrau Claudia, die für die Buchhaltung im Familienunternehmen zuständig war, weiterhin als Erzieherin im Kindergarten in Rieden beschäftigt. Heinz Radermacher bedauert keineswegs, dass weder seine Tochter noch sein Sohn in das Familienunternehmen einsteigen wollten. „Man muss Freude an dieser kreativen handwerklichen Arbeit haben, die körperlich auch sehr anstrengend ist. Und Freude an Steinen, unserem Arbeitsmaterial. Außerdem muss man Sensibilität im Umgang mit Menschen haben, die Trauriges erlebt haben und eine schwierige Zeit durchleben. Bei Christian bin ich ganz sicher, dass er alle Voraussetzungen mitbringt, die ein guter Steinmetz und Steinbildhauer braucht.“ Er selbst will in Zukunft die Zeit mit Ehefrau Claudia intensiv nutzen, Radfahren, gärtnern und in aller Ruhe ausloten, was das Leben an neuen Erfahrungen bereithält. Für neue Herausforderungen im Handwerksbetrieb Radermacher sind jetzt andere zuständig.
(Quelle: https://www.blick-aktuell.de/Wirtschaft/Neuer-Chef-im-traditionsreichen-Betrieb-324775.html)



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